Anmerkung zum Mohren

In Europa zur Zeit des Mittelalters war die Medizin noch völlig unentwickelt. Wirksame Heilmittel kamen aus Afrika und dem Orient. Zu dieser Zeit wurden viele Apotheken mit Namen wie „Mohren-“ benannt. Dies galt als Wertschätzung für die Heilkundigen und ihre Medizin. Wir wollen die Erinnerung an diese Heiler und ihre Heilkunst am Leben erhalten und damit auch in Erinnerung rufen, dass Heilkunst nicht nur in europäischen Klostern zu finden war. Wir Sind uns aber bewusst, dass der Begriff für viele Menschen diskriminierend und verletzend ist und arbeiten an einer Neugestaltung.


Die Mohrenapotheke ist die drittälteste noch bestehende Apotheke Wiens.

  • 1350

    Gegründet wurde sie um1350. Ihr ursprünglicher Standort war am Graben. Später übersiedelte die Mohrenapotheke mehrmals, darunter in die Kärtnerstrasse, auf den Hohen Markt und in die Tuchlauben.

  • 1901

    1901 übernahm mein Urgroßvater Mag.pharm. Maximilian Korwill die Mohrenapotheke. Seit dem ist sie in Familienbesitz. 1906 übersiedelte er die Apotheke auf den jetzigen Standort Wipplingerstrasse 12. Aus der Zeit stammt auch die bis heute erhaltene Jugendstileinrichtung. Seit ca 1600 hieß die Apotheke „Zum schwarzen Äthiopier“ und wurde im Laufe des 17. Jahrhunderts in „Zum schwarzen Mohren“ umbenannt. Der Name bezieht sich auf einen mittelalterlichen Mythos, der von einem äthiopischen Heiler erzählt. Das Apothekenschild „Zum Mohren“ stammt aus dem 18. Jahrhundert und zeigt diesen sagenumwobenen äthiopischen Heiler.
  • 1935

    Meine Großmutter Edith Schüller und deren Schwester Gertrud Saphir übernahmen als Erben Ihres Vaters, bzw. meines Urgroßvaters die Apotheke 1935.
  • 1938

    Am 10. Oktober 1938 wurde die Apotheke arisiert.
  • 1948

    Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Mohrenapotheke in einem Restitutionsverfahren schlussendlich 1948 wieder an ihre rechtmäßigen Besitzerinnen Edith Schüller (damals Röder, geb. Korwill) und Gertrude Saphir, die allerdings inzwischen mit ihrem Mann in die USA emigriert war, übergeben. Danach übernahm meine Mutter, Edith Schüllers Tochter, Mag.pharm. Sylvia Friedrich (geb. Röder) die Mohrenapotheke.
  • 2012

    Und seit 2012 bin ich Mag.pharm. Teresa Marosi (geb. Friedrich) mit großem Stolz die Mohrenapothekerin.